Die skandalöse Braut by Mary Brendan

Die skandalöse Braut by Mary Brendan

Autor:Mary Brendan
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9780263190633
Herausgeber: 2015 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
veröffentlicht: 2015-04-02T16:00:00+00:00


11. KAPITEL

„Mr. Hunter ist ausgegangen“, entgegnete der Butler höflich, als Emily ihren Namen nannte und darum bat, umgehend zu seinem Herrn geführt zu werden.

Forschend betrachtete Mr. Lomax die entzückende junge Dame. Offensichtlich war sie von Stand, und daher verwunderte ihre Bitte umso mehr, denn es gehörte sich nicht für eine ledige, unbegleitete Dame, bei einem Junggesellen vorzusprechen. Andererseits wäre sie gewiss nicht so kühn, wenn es sich nicht um eine äußerst wichtige Angelegenheit handelte; außerdem wirkte sie sehr bedrückt, und das stimmte ihn milder. „Vielleicht wollen Sie Mr. Hunter eine Nachricht hinterlassen? Ich werde Sorge tragen, sie ihm sofort bei seiner Rückkehr zu übermitteln“, versprach er.

Ihre Gedanken rasten! Stumm, mit bittendem Blick, stand sie vor dem Butler. Was sollte sie tun? Wenn sie nicht rechtzeitig zurück war, würde Riley ohne sie davonfahren, das hatte er klar genug gemacht. Doch sie musste Mark unbedingt von der neuesten Entwicklung in Kenntnis setzen. Auch fürchtete sie um ihre Sicherheit, wenn es um Riley ging. Dem Butler aber eine mündliche Botschaft anzuvertrauen, wagte sie nicht, dazu war die Angelegenheit zu heikel. „Ach, bitte“, sagte sie, „wenn Sie mir freundlicherweise Schreibzeug geben wollen, würde ich ihm eine kurze Mitteilung machen.“

Mit freundlichem Nicken lud Lomax sie ein, über die Schwelle zu treten, und eilte davon, um Feder und Papier zu besorgen. Indessen ging Emily nervös in der Halle auf und ab, der Tatsache nicht gewahr, dass sie draußen bemerkt worden war.

Als Barbara Emerson sich entschied, Mark aufzusuchen, musste sie nicht nur ihren Stolz hinunterschlucken, sondern auch die Furcht, damit ihren Untergang nur zu beschleunigen. Sie hoffte, ihn in nachgiebiger Stimmung und empfänglich für süße Erinnerungen zu finden. Als sie nun in ihrer Kalesche vor dem Hunter’schen Stadthaus vorfuhr und Miss Beaumont im selben Moment die Freitreppe hinaufeilen sah, schwand ihr Optimismus, dass sie durch Aufwärmen der Vergangenheit Mark zurückgewinnen könnte … oder durch raffinierte Appelle an seine Manneskraft.

Als Emily gar eingelassen wurde, kamen Barbara ein paar undamenhafte Worte auf die Lippen. Anscheinend suchte diese Person Mark auf, ohne auch nur von einer Zofe begleitet zu werden. Allerdings machte es für sie die Sache auch nicht besser, zu wissen, dass ihre Rivalin ein schamloses Frauenzimmer war.

Während sie noch darüber nachgrübelte, was Miss Beaumont zu solcher Kühnheit veranlassen könnte, sah sie Emily, das Gesicht von Anspannung geprägt, aus dem Portal treten und eilig davongehen.

Barbara lächelte schadenfroh. Das hatte kaum zehn Minuten gedauert! Vielleicht hatte Mark die Kleine ja, angewidert von ihrem empörenden Betragen, fortgeschickt.

Rasch stieg sie aus dem Wagen und erklomm ebenfalls die Stufen zu Marks Stadthaus.

Auf ihr Klopfen öffnete Mr. Lomax und erklärte mit säuerlicher Miene: „Mr. Hunter ist nicht daheim, Mrs. Emerson.“ Obwohl die Dame seit Jahren die Favoritin seines Herrn war, hatte er sie nie sympathisch gefunden. Unter gesenkten Lidern hervor musterte er die in durchscheinenden Musselin und hauchfeine Seide gehüllte üppig gerundete Gestalt der Dame. Offensichtlich besaß sie gewisse Qualitäten, und Mr. Hunter war ein heißblütiger Mann …

Wie selbstverständlich segelte Barbara an dem Butler vorbei in die Halle, schaute sich zu ihm um und sagte mit flüchtigem Lächeln: „Wie lästig, Mr.



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